Wir schauen heute auf die Jahre 1955 – 1965 zurück. Wie im letzten Teil bereits angekündigt, beginnt die Rückblende mit einem Schock für die Billardfreunde, denn…
… der damalige Vereinswirt Hans Höffinghof hatte über Nacht den Billardtisch verkauft, somit musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Einige Spieler wanderten zu benachbarten Vereinen ab, andere hingen das Queue ganz an den berühmten Nagel. So zog einige Zeit ins Land und die Billardfreunde bestanden eigentlich nur noch auf dem Papier.
Viele Schweriner waren darüber sehr unglücklich, stellten doch die Meisterschaftsspiele für Spieler und Zuschauer immer ein Ereignis dar.
Hier nun ein Originalabschnitt aus dem Protokollbuch von 1955, geschrieben von Friedhelm Braun:
Nachdem unser alter Vereinswirt Hans das Zeitliche gesegnet hatte, harrten alle Billardfreunde der Dinge, die da kommen sollten. Plötzlich ging es wie ein Lauffeuer über Schwerin. „der neue Wirt ist ein ehemaliges Mitglied der Billardfreunde“. Alte Zeiten wurden wieder lebendig und der Gedanke, wie schön es wäre, ließ so manches Sportlerherz höher schlagen.
Der „neue Wirt“ hielt seinen Einzug und entpuppte sich als das alte Mitglied Friedrich Venken. Als alter Sportsfreund hatte er für die Nöte und Sorgen seiner Sportskollegen und zum Teil ehemaligen Vereinsfreunden ein offenes Ohr.
Als die Meinungen noch offen standen und sich die Waage hielten, „Kommt wieder ein Billard nach Schwerin, kommt keines“, da stand über Nacht, wie durch Zauberei ein neues Kiesewetter Brett in unserem alten vertrauten Heim.
Alle Billardfreunde dankten ihm für diese Tat und Anwesende gelobten sich voll und ganz für das Wohl und Wehe des Vereins und volle Harmonie innerhalb seiner Mitglieder einzusetzen.
(An dieser Stelle eine persönliche Anmerkung, des VErfassers dieser Chronik: Michael Majcherski: Was unser Friedhelm in seiner uns bekannten Bescheidenheit nicht erwähnt hat, dass er selbst, zusammen mit Friedrich Venken und Walter Jäger den Billardtisch gekauft hatte.)
Somit stand endlich wieder ein Billardtisch „auf Schwerin“ und dies hat sich zum Glück bis heute nicht geändert. Der Verein blühte erneut auf, so konnte man bereits einen Monat später wieder 33 Mitglieder zählen.
Im nächsten Beitrag widmen wir uns dem Ehepaar Kos und vielen geschlossenen Freundschaften!